"Ich fühl mich immer wie verhext, wenn im April der Spargel wächst"
Senioren Union Herscheid auf traditioneller Spargelfahrt
Spargel- und Gemüsehof Ophey in Goch präsentiert "Spargel zum satt essen"
Marienwallfahrtsort Kevelaer - ein beeindruckendes Erlebnis
24.04.2019
Seit Jahren gehört es zur Tradition der Senioren Union Herscheid, die Ausflugssaison mit einem Spargelessen zu beginnen. Dazu werden wechselnde Anbaugebiete in Nordrhein-Westfalen aufgesucht, die stets ein hervorragendes Angebot präsentieren. So auch in diesem Jahr, als sich 52 Senioren auf den Weg nach Goch am Niederrhein machen, um dem "königliche Gemüse" zu frönen.
Der Spargel- und Gemüsehof Ophey, so heißt es in der Präsentation, produziert in dritter Generation eine Vielfalt an Gemüsesorten, die u. a. im eigenen Hofladen für die Kundschaft angeboten werden. So bleibt vom Anbau über die Ernte bis zur Direktvermarktung und der Zubereitung im Spargelrestaurant alles in einer Hand, was frische Produkte von höchster Qualität garantiert.
Davon konnten sich die Senioren überzeugen, denn was die Wirtsleute aufboten, war ein üppiges Spargelbüfett, dass keine Wünsche offen lässt. Original Kesseler Spargel bis zum Abwinken, angereichert mit rohem und gekochtem Schinken, Schnitzel, Rührei, Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise, Bratkartoffeln, Bandnudeln mit Juliennegemüse und Lachswürfeln. Der rund zweistündige Aufenthalt im gemütlichen Hofrestaurant wurde zu einem wahren Schlemmerparadies.
Da sich die Ausflügler ein paar Euros mehr eingesteckt hatten, reizte der angrenzende Hofladen zum Kauf landwirtschaftlicher Produkte aus eigener Herstellung. Doch das war nicht alles, eine Verlosung bescherte drei Herscheidern hofeigene Präsente, und zum krönenden Abschluss erhielt jeder Gast ein Glas Erdbeerbowle.
Nach diesem umfangreichen kulinarischen "Gelage" verbringen die Herscheider den Nachmittag im nahe gelegenen Marienwallfahrtsort Kevelaer. Die Stadt gehört neben dem bayerischen Altötting, den die Senioren während ihrer Jahresfahrt 2007 nach Passau aufsuchten, zu den wichtigsten katholischen Pilgerregionen Deutschlands. Hier gibt es unter fachlicher Leitung eine professionelle und äußerst kurzweilige Stadtführung.
Kevelaer - Herzstück des religiösen Zentrums
Kleine Gässchen, idyllische Innenhöfe und eine Fülle von Brunnen und Skulpturen machen den besonderen Charme dieses Ortes aus. Es gibt fast 200 denkmalgeschützte Gebäude, die überwiegend im wilhelminischen Zeitalter entstanden. Die aufwändig gestalteten Frontfassaden sind sehenswert. Und, was man nicht vermutet, inmitten der Stadt findet man eine parkähnliche grüne Oase, die von einem alten Baumbestand eingerahmt wird. Sie verleiht der Fußgängerzone mit den vielen Geschäften, Restaurants und Cafés ein einladendes Ambiente. So ergänzen sich Altes und Neues in harmonischer Eintracht.
Alle Wege in Kevelaer führen hin zum Kapellenplatz, dem Herzstück des religiösen Zentrums der Stadt. Hier befinden sich die Gnadenkapelle, die Marienbasilika, die Kerzenkapelle sowie das Priesterhaus und weitere sakrale Gebäude. Diese herausragenden Bauwerke prägen das Wallfahrtsgeschehen. So kommen jährlich vom 1. Mai bis 1. November bis zu 1 Millionen Pilger aus aller Welt in den Ort. Sie suchen in den vielen Gottesdiensten und Messen Trost und Beistand, zünden Kerzen an und verharren in der Gnadenkapelle vor dem Marienbild der "Trösterin der Betrübten". Klein an Gestalt, aber groß an Geschichte und Bedeutung ist der sechseckige Kuppelbau mit seinen inhaltsreichen Deckengemälden, dem Gnadenbild sowie der gesamten Innenausstattung. Visionen, Wunderheilungen und nicht zuletzt die Marienverehrung machten den Bau möglich. Ein Ort der inneren Einkehr und Anbetung.
Es ist faszinierend, wie sich das Wallfahrten seit Beginn im Jahre 1642 entwickelt hat. Die Mischung aus spannender Stadtgeschichte und Erläuterungen zur Wallfahrtstradition durch die Stadtführerinnen wird zu einem hochinteressanten Exkurs. Beim Besuch der Kerzenkapelle sind die Senioren überwältigt von den 450 reich verzierten Kerzen, die zu den jeweiligen Anlässen entzündet werden.
Auf dem Weg zur Marienbasilika fällt ein modernes, mit einem transparenten Glasdach versehenes Gebäude auf. Es ist das "Forum Pax Christi", das rund 1.000 Pilgern Platz bietet und für die Feier der Eucharistie und Andachten genutzt wird. Unmittelbar davor befindet sich die sog. Friedenssteele. Das Kunstwerk zeigt als festes Fundament die Weltkugel und ihre Kontinente, aus der sich viele Arme und Hände himmelwärts strecken. Die Hände stellen den Schutzmantel Mariens dar, den Abschluss bildet das Friedenslicht aus Bethlehem.
In der angrenzenden, 1864 erbauten Marienbasilika werden die größeren Pilgergottesdienste gefeiert. Ein Bauwerk von überragender Schönheit. Der gesamte Innenraum ist ausgemalt, teils in einem bunten Farbenspiel, teils mit Geschehnissen aus der Heils- und Kirchengeschichte. Prägnant der Hochaltar, die aussagekräftigen Kirchenfenster, Marienstatuen und -gemälde, alles vereint sich in dem einen Ziel, den Pilgern meditierend die Verehrung der Gottesmutter näher zu bringen.
Die Berichterstattung reicht nicht aus, den Gesamtkomplex in Worte zu fassen. Daher gibt es auf dieser Seite eine umfangreiche Bildergalerie.
Nach der eindrucksvollen Führung bleibt genügend Zeit, den sonnendurchfluteten Tag in einem der zahlreichen Außencafés ausklingen zu lassen.
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