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"Wo Werra sich und Fulda küssen..."
Hann. Münden - eine der sieben schönst gelegenen Städte der Welt
Senioren Union Herscheid zu Gast in der Dreiflüssestadt
Doktor Eisenbart - Scharlatan oder Meister seines Fachs?
400 Jahre Biertradition im Ratsbrauhaus
15.05.2019

Wenngleich es nicht urkundlich erwähnt ist, soll der weitgereiste Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) Hann. Münden als "eine der sieben schönst gelegenen Städte der Welt" bezeichnet haben. Diese Bemerkung erfolgte sicherlich nicht grundlos, denn wer die Stadt an der Weser besucht, ist fasziniert und kann sich dem Bewunderer nur anschließen. Sechs verschiedene Jahrhunderte prägen die historisch gewachsene Altstadt und zeugen von einer bemerkenswerten Baukultur.

So ist es für die Herscheider Senioren zunächst der geschichtliche Exkurs, der sie für einen Tag in die Dreiflüssestadt führt. Das allein ist schon die Reise wert, doch auch die Schönheit des Weserberglandes, ergänzt durch einladende Gasthäuser mit ihrem kulinarischen Angebot, macht den Reiz dieses in seiner Vielfalt historisch geprägten Ortes aus.

                                                                                                                                                   

Hann. Münden - das Fachwerkjuwel       

In einer 90-minütigen Stadtführung erleben die Besucher viel Interessantes und Vergnügliches über die Geschichte der Stadt. Beim Überqueren der überdachten Mühlenbrücke, die über den Flussarm der Fulda führt, wird der Blick frei auf die Silhouette der Stadt mit ihren markanten Fachwerkhäusern. Bereits jetzt ist zu ahnen, was die Betrachter erwartet. 700 bestens erhaltene Gebäude, so wird berichtet, prägen das Bild der Dreiflüssestadt an der Deutschen Fachwerk- und Märchenstraße. Jedes einzelne Objekt ist in seiner individuellen Gestaltung ein Hingucker. Die malerischen Fassaden, versehen mit ausdrucksstarken Spruchzeilen, abgestimmten Farbkompositionen und Erkern machen das Ganze zu einem unschätzbaren Juwel. Mittelalter, Renaissance und Barockzeitalter geben sich ein Stelldichein und lassen auf eine reiche Vergangenheit schließen.

Natürlich können die Stadtführerinnen nicht zu jedem Haus Erläuterungen abgeben, aber dort, wo sie es tun, werden die Lebensgewohnheiten der Menschen vergangener Jahrhunderte lebendig. Es sind insbesondere die Alltagsgeschehnisse, die die damalige Zeit prägten und genussvoll präsentiert werden. Dass neben unvorstellbaren Verhältnissen auch so manche Anekdoten zur Sprache kommen, regt die Senioren zum Schmunzeln an.

Wer Hann. Münden besucht, wird allenthalben mit der "Figur" des Doktor Eisenbart konfrontiert. Ihm hat die Stadt ein Denkmal gesetzt, das über die 1250 erbaute Werrabrücke erreicht wird. Sie gehört zu den ältesten, noch erhaltenen Steinbrücken in Norddeutschland. Sie ist weitestgehend verkehrsberuhigt und eine beliebte Sehenswürdigkeit, bietet sich doch von hier aus ein hervorragender Blick auf die Werra, das Welfenschloss und die Stadtsilhouette.

Doktor Eisenbart - berühmtester Wanderarzt der Barockzeit

Das farblich gefasste Eisenbart-Denkmal ist ein touristischer Anziehungspunkt. Geboren wurde Doktor Johann Andreas Eisenbart 1663. Er verstarb 1727 in Hann. Münden. Obwohl er aufgrund eines Spottliedes, das ihn als Scharlatan, Quacksalber und Kurpfuscher bezeichnete, bekannt wurde,  war er  ein Meister seines Fachs. Als Handwerkschirurg, Wanderarzt und Starstecher war er sehr erfolgreich. Für die Behandlung des Grauen Stars entwickelte er eine spezielle Starnadel sowie einen Polypenhaken. Als umherziehender Landarzt hatte er zahlreiche Helfer, nahm die Behandlungen öffentlich auf den Marktplätzen vor, die mit Gauklerei begleitet wurden. Schwierigere Eingriffe führte Eisenbart in Gasthäusern durch. Wandernde Ärzte, so die Stadtführung, waren die einzigen Chirurgen. Akademisch gebildete Ärzte behandelten nur innere Krankheiten.

Eisenbart galt bei Zeitgenossen als genialer Operateur. Während er operierte übertönten laute Musik und die Possen der Harlekine die Schreie der Patienten. Zu dieser Zeit gab es noch keine Narkose im heutigen Sinne. Deshalb nannten ihn seine Neider einen Marktschreier, Schwindler und Scharlatan. Die Senioren nehmen´s mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis.

Historisches Rathaus - ein Glanzstück

Auf dem Weg zum historischen Rathaus entfaltet sich die Altstadt zum einzigartigen Flächendenkmal. Kurze Wege lassen nichts ungesehen. Dass auch in einem historisch gewachsenen Ort die moderne Geschäftswelt mit ihren zahlreichen Restaurants und Cafés ihren Platz hat, steigert die Attraktivität. So entsteht eine Atmosphäre, die für Einheimische und Gäste optimal ist und in jeder Hinsicht den Ansprüchen der heutigen Zeit gerecht wird.

Ein weiterer Anziehungspunkt ist das Ensemble am Doktor-Johann-Andreas-Eisenbart-Platz mit dem beherrschenden Rathaus. Es wurde in den Jahren 1603 bis 1618 zu einem prächtigen Weserrenaissancebau erweitert. Schmuckstück ist das prunkvolle Portal und der doppelgeschossige Standerker. Die Figuren auf den Zwerghäusern stellen Glaube (mit dem Kreuz), Gerechtigkeit (mit dem Schwert) und Weisheit (mit dem Buch) dar - als Symbol für ein friedliches Gemeinwesen.

In der unteren Rathaushalle mit zahlreichen Wandgemälden wird den Senioren ein ausführlicher Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Stadt gegeben. Eine nicht alltägliche Besonderheit: In der oberen Etage befinden sich vor dem Standesamt zahlreiche künstlerisch gestaltete Holzherzen, die von den Brautpaaren angefertigt wurden.

Rechtzeitig um 12 Uhr erleben die Herscheider an der Nordseite des Rathauses eine weitere Attraktion. Ein Figurenumlauf stellt die Praktiken des Doktor Eisenbart dar. Zur Begleitung wird die Melodie des Doktor-Eisenbart-Liedes intoniert. (Bedingt durch den an diesem Tag vor dem Rathaus stattfindenden Wochenmarkt ist der freie Blick zum Gebäude leider verwehrt. In der anschließenden Bildergalerie ist daher ein Foto vom Internetlexikon Wikipedia aufgenommen worden.)

400 Jahre Biertradition

Nach dieser spannenden Stadtführung treffen sich die Ausflügler im historischen Ambiente des Ratsbrauhauses, das sich in den "Katakomben" des Rathauses befindet. Eine wahrlich ansprechende Atmosphäre. Das urige Restaurant präsentiert ein außergewöhnliches und vielseitiges Büfett, das keine Wünsche offen lässt. Die selbstgebrauten Biere basieren auf eine über 400-jährige Tradition und werden von den "bierverwöhnten" Herscheidern genussreich verkostet.

 

 

 

"Wo Werra sich und Fulda küssen..."

Nach diesem kulinarischen Höhepunkt steht der Nachmittag zur freien Verfügung. Ein weiterer Rundgang steht auf dem Plan, um das am Vormittag Gesehene nach individuellen Wünschen zu vertiefen. Natürlich darf dabei - wie immer - ein gemütliches Kaffeetrinken nicht fehlen.

Am Busparkplatz endet ein erlebnisreicher Tag, jedoch nicht ohne einen Abstecher am Flusslauf der Weser zu machen, wo sich seit 1899 der berühmte Weserstein mit der Inschrift befindet: "Wo Werra sich und Fulda küssen, sie ihren Namen büßen müssen. Und hier entsteht durch diesen Kuss, Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss."
 

 


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