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Der Rheingau – eine außergewöhnliches Fleckchen Erde
Erlebnisreicher Tagesausflug der Senioren Union nach Eltville
Wein-, Sekt- und Rosenstadt – die „schöne Perle“ im Rheingau
Kloster Eberbach – ein Kulturdenkmal von hohem Rang

05.07.2017

„Ein Leben wie im Paradies gewährt uns Vater Rhein; ich geb es zu, ein Kuss ist süß, doch süßer ist der Wein.“ Mit diesen Worten beschreibt der Lyriker Ludwig Hölty Mitte des 18. Jahrhunderts den romantischen Rheingau und bringt damit die Vorzüge und Erträge dieses außergewöhnlichen Fleckchens Erde zum Ausdruck. Eine derartige Lobeshymne entspringt natürlich dem Blickwinkel des Betrachters, unbestritten ist jedoch,  dass die Schönheit dieses Landschaftsbildes die Menschen bis heute in ihren Bann zieht. Dabei ist Hölty nicht der einzige Dichter, der diese Besonderheiten sprachgewaltig hervorhebt. Viele haben es ihm gleich getan und nicht umsonst ist die Region darüber hinaus unzählige Male besungen und gemalt worden.                                                                                                                                                  

Neben den kleinen, idyllischen Winzerorten am Flussverlauf des Rheins nimmt die Wein-, Sekt- und Rosenstadt Eltville, als die „schöne Perle“ im Rheingau bezeichnet, einen herausragenden Platz ein. Davon konnten sich 53 Reiseteilnehmer der Senioren Union Herscheid überzeugen, die unlängst einen Tagesausflug in diese Gegend unternahmen.

Begonnen hatte der Tag mit einer fachkundigen Führung durch das nahe gelegene Kloster Eberbach, das zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Europas gehört. Es ist ein eindrucksvolles Zeugnis mittelalterlicher Klosterbaukunst der ehemaligen Zisterzienserabtei. Die weiträumige Anlage mit ihren romanischen und frühgotischen Innenräumen wurde vor einigen Jahren einem weltweiten Publikum als Schauplatz der Verfilmung Umberto Ecos „Der Name der Rose“ bekannt. Eine weitere Verfilmung gab es 2008, als wichtige Szenen für den Kinofilm „VISION“ – aus dem Leben der Hildegard von Bingen – im Kloster Eberbach gedreht wurden.

An diesem sonnendurchfluteten hochsommerlichen Tag präsentiert sich nach dem Verlassen der Autobahn die Wegstrecke zum Kloster in seiner ganzen Vollkommenheit. Eine ausgezeichnete Weitsicht, die dominierenden Weinberge mit ihren Winzerhöfen sowie die oben beschriebene Charakterisierung des Rheingaus bleiben nicht ohne Wirkung. Als sich die beeindruckende Klosteranlage inmitten eines weiträumigen Parks öffnet, ist die Bewunderung groß. Das gesamte Areal befindet sich in einem äußerst gepflegten Zustand, und es ist ein Genuss, eine Teilstrecke des historischen Klosterrundweges mit immer neuen Aussichten auf den gesamten Gebäudekomplex in Anspruch zu nehmen.

Die pünktlich um 10 Uhr in zwei Gruppen beginnende neunzigminütige Führung durch das Innere des Klosters macht die Senioren mit der gesamten geschichtlichen Entwicklung – beginnend mit der Gründung im Jahre 1136 – vertraut. Im Mittelalter, so wird berichtet, gehörte das Kloster zu den größten und bedeutendsten Einrichtungen des Zisterzienserordens. „Ora et labora“ – bete und arbeite – war die Maxime der mehr als 100 Mönche.

So entstand neben dem religiös geprägten Klosterleben ein hochprofitables Unternehmen im Weinanbau, das bis dahin alle Grenzen sprengte. Die Mönche entwickelten neue Keltertechniken, legten gigantisch große Rebflächen an, die noch heute Spitzenlagen sind, und bauten die größten Weinfässer- und pressen der damaligen Zeit, die von den  Reiseteilnehmern im Kellergewölbe besichtigt werden.    

Äußerst interessant und lebhaft wird die epochale Entwicklung des Klosterlebens von der Führung dargestellt. Ein Einschnitt war die Säkularisation von 1803, als das Kloster Staatsdomäne wurde. Mönche gibt es seit dem nicht mehr. Eigentümer der gesamten Anlage ist seit 1945 das Bundesland Hessen. Konzerte, Festivals, private Feiern und viele andere Veranstaltungen finden statt und machen das Kloster Eberbach zu einem begehrten Objekt.

In der Klosterkirche – eine schmucklose 80 Meter lange Basilia – ist keine gottesdienstliche Ausstattung mehr vorhanden. Die wertvollen Elemente aus der Barockzeit wurden nach der Klosteraufhebung weitgehend vernichtet bzw. anderen Gotteshäusern zugeführt. Entsprechend dem damaligen Zeitgeist gingen auf diese Weise unsagbare Kunstschätze für immer verloren. Heute wird der Raum u. a. für Konzerte genutzt.

Um das Klosterleben der Mönche in Gänze zu erläutern, werden der Kapitelsaal, das Laiendormitorium (83 Meter langer Laienschlafsaal) sowie das Mönchsdormitorium (72 Meter langer Mönchsschlafsaal) aufgesucht, ebenso der Speisesaal (Mönchsrefektorium). Im Gegensatz zu den nüchternen Räumlichkeiten fallen hier die holzvertäfelten Wandflächen sowie eine reichverzierte Stuckdecke auf.  

Der Rundgang endet in der Vinothek, wo kleine Weinproben verkostet werden können. „Doch über allem“, so die Führung „gilt der Grundsatz: Die Tür steht offen, mehr noch das Herz.“

Als nach einem gemeinsamen Mittagessen im Rheingauer Hof die Senioren in Eltville den Weinort in Augenschein nehmen, ahnen sie nicht, welch ein Reichtum an mittelalterlich anmutender Atmosphäre sie erwartet. Zahlreiche Fachwerkhäuser, prunkvolle historische Adelshäuser und Villen, der Marktplatz mit seinem Stadtbrunnen und die im 14. Jahrhundert erbaute Pfarrkirche gehören zu den innerstädtischen Highlights.

An der Spitze steht jedoch die Kurfürstliche Burg als Wahrzeichen der Stadt. Im Dreißigjährigen Krieg, so heißt es auf einer Erinnerungstafel, wurde die Burg – bis auf den Turm – zerstört. Der Ostflügel wurde später wieder aufgebaut. Der von Mauerresten und Gebäuden umgebene Burghof beherbergt in gestalterischer Vollendung einen wunderschönen Rosengarten, dem die Ausflügler gern ihre besondere Aufmerksamkeit schenken.  

Während „Vater Rhein“ unermüdlich seines Weges zieht, lädt die Uferpromenade mit ihren zahlreichen Ruhebänken zum Flanieren und zur Entspannung ein. Die schattenspendende Baumsubstanz wird zum Treffpunkt mancher Senioren, bevor es durch verwinkelte Gässchen in die belebte Geschäftsmeile geht, um zum Abschluss des Reiseprogramms bei Kaffee und Kuchen oder Eiskreationen den Tag ausklingen zu lassen.

 


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