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In Mittenwald hängt der Himmel voller Geigen
Jahresfahrt der Senioren Union Herscheid:
52 Reiselustige genießen in einer traumhaften Gebirgslandschaft alpenländisches Flair
Gehobenes Ambiente im Post-Hotel am Obermarkt
Eine über 350-jährige Geigenbautradition mit weltweiten Ambitionen
Grandioses Naturschauspiel: Alpenglühen am Karwendel
Mittenwald kann nur unvollkommen beschrieben werden, es muss erlebt werden

05.06. bis 09.06.2017

Nach Hopfen am See/Ostallgäu (2011) und Schönau am Königssee/Berchtesgadener Land (2013) war die Fünftagesfahrt der Senioren Union Herscheid in diesem Jahr nach Mittenwald ein weiterer Glückstreffer im Rahmen des alpenländischen Besuchsprogramms. Der malerische Gebirgsort am Fuße des Karwendelgebirges im Werdenfelser Land steht für eine traumhafte Landschaft, für eine traditionsreiche Kultur- und Brauchtumspflege sowie für eine Gastlichkeit, die keine Wünsche offen lässt. So erlebten die 52 Reiseteilnehmer ein Urlaubsparadies, das den Erwartungen voll und ganz entsprach.

Die von Mittenwald aus unternommenen Tagesausflüge komplettierten das ganze Ausmaß dieser herrlichen Region. Und: wie bei der Senioren Union Herscheid üblich, wurde auf der Hin- und Rückfahrt Station in besonders sehenswerten Orten gemacht. Diesmal waren es Lauf an der Pegnitz und Ochsenfurt im unterfränkischen Landkreis Würzburg.      

                                                                                                                                                                       
Lauf an der Pegnitz

Dass auf der Hinfahrt in Lauf an der Pegnitz Rast gemacht wurde, war eine gute Entscheidung. Die Altstadt ist ein Juwel. Bereits auf dem Weg zum historischen Marktplatz, der entlang des Flusslaufs der Pegnitz über eine Brücke führt, grüßen das Wenzelschloss sowie der Judenturm. Der leichte Anstieg lohnt sich. Es öffnet sich ein bauliches Ensemble, in dessen Mittelpunkt das Alte Rathaus eine dominierende Stellung einnimmt. Die beiden gut erhaltenen Stadttore wie auch die sich um das Rathaus gruppierenden Fachwerkhäuser präsentieren den Platz in seiner ganzen Schönheit. Weithin sichtbar macht der Turm der Johanniskirche auf das Gotteshaus aufmerksam. Als Besonderheit gelten acht auswechselbare Altarbilder, die im 17. Jahrhundert geschaffen wurden. Idyllische Seitengassen, Brunnen und Mühlen sowie Reste der ehemaligen Stadtmauer sind Zeugen vergangener Epochen.

Hier ist es gut sein, was die Senioren während eines Mittagessens in der Außengastronomie dazu veranlasst, das städtebauliche Ambiente auf sich wirken zu lassen.

Zwischen Karwendel und Wettersteingebirge – Schönes Mittenwald

Kurz hinter Garmisch-Partenkirchen beginnt die „Einflugschneise“ ins nahegelegene Mittenwald. Auffallend die links und rechts der Straße positionierten grasbewachsenen Bodenwellen, die sogenannten Buckelwiesen. Die besondere Kulturlandschaft gibt es nur in dieser Region und gilt als besonders schützenswert. Je näher das Ziel rückt, desto grandioser öffnet sich das traumhafte Landschaftsbild. Ein Kranz von Bergen umgibt den schmucken Ort, wobei die himmelanstrebend steile Wand des Karwendelgebirges wie eine Trutzburg schützend die Marktgemeinde „bewacht“. 

Doch zunächst haben die Senioren alle Hände voll zu tun, um ihre Unterkunft zu beziehen. Das Post-Hotel am Obermarkt wird sie für die nächsten Tage beherbergen. Es wird ihnen alle Vorzüge eines angenehmen Aufenthaltes bieten. In der Tat, das Ambiente ist bestechend. Bereits die bemalte Außenfassade mit Darstellungen einer ehemaligen Thurn- und Taxi´schen Poststation lässt auf ein Haus mit reicher Vergangenheit schließen. Der Innenbereich, im alpenländischen Stil eingerichtet, ist mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Er vermittelt Behaglichkeit und Charme. Das üppige Frühstücksbüfett sowie das ebenso umfangreiche Drei-Gang-Abendmenü tun ihr Übriges, um die Gäste zufrieden zu stellen; und das alles gepaart mit einem freundlichen, zuvorkommenden und stets einsatzfreudigen Personal. Kurzum:  Mit der Posthotelbuchung hatte die Senioren Union einen guten Griff getan.

Die Schönheiten Mittenwalds sind kaum zu beschreiben, sie müssen erlebt werden!

Die Staffelung der Häuser mit Tonnengewölben, alten Torfassaden und bunten Freskenmalereien prägen das Ortsbild. Obermarkt und Hochstraße, die vor Jahren als Fußgängerzone mit einem Bachlauf geschaffen wurden, präsentieren ein reichhaltiges Angebot an Geschäften, Hotels, Restaurants und Cafés. Rund um die Kirche St. Peter und Paul bis hin zum ältesten Teil Mittenwalds „Im Gries“ setzt sich die Fußgängerzone mit viel Grün und Blumenanpflanzungen fort. Die Vielfalt der Häuser, die mit einer sogenannten Lüftlmalerei mit meist religiösen aber auch profanen Motiven  glänzen, ist nirgendwo sonst so stark ausgeprägt wie im Werdenfelser Land.

Weit sichtbar die Pfarrkirche St. Peter und Paul mit ihrem in ganzer Länge bemalten Barockturm. Vor der Kirche, am Eingang zum Obermarkt auf einem Sockel aus Trientiner Marmor, das erzgegossene Denkmal von Matthias Klotz, der 1684 den Geigenbau in Mittenwald einführte und dem Ort Arbeit und Verdienst brachte. Noch heute wird diese Tradition fortgesetzt. Mittenwalder Geigen sind weltweit bekannt und begehrt.

Einzigartig das gepflegte Ensemble rund um das Geigenbaumuseum. Wie in einem Innenhof gruppieren sich die reich ausgemalten Häuser mit buntem Blumenschmuck zu einer geschlossenen Einheit, und allgegenwärtig das steil aufragende Karwendelgebirge, das zum Greifen nahe scheint. Der positive Gesamteindruck wird noch dadurch gesteigert, dass die vielen hübschen Pensionen, Ferienwohnungen und Hotels in unverkennbarer bayerischer Architektur gerade hier in geballter Form aufeinander treffen.

An zwei Abenden erleben die Herscheider ein außergewöhnliches Naturschauspiel. Wenn sich ein schöner Tag zu Ende neigt, wird der Untergang der Sonne von einem farbenprächtigen Lichtspektakel begleitet, das als Alpenglühen bezeichnet wird. Dabei reflektieren die Felshänge das Licht der untergehenden Sonne von Gelb, Orange über Rot zu Purpur, während die Vorderseite bereits im Dunkeln liegt. Da es kurz vorher einen kleinen Regenschauer gab, verstärkte sich aufgrund der feuchten Felswände das Naturspektakel besonders farbenprächtig.  

Innsbruck – Landeshauptstadt Tirols vom Hochgebirge umgeben

Das nahegelegene Innsbruck ist das erste Ausflugsziel der Herscheider Reisegruppe. Über den Wintersportort Seefeld führt der Weg hinunter ins Inntal, entlang des berüchtigten Zirler Berges mit einem Gefälle von 16 Prozent. Dabei hat man herrliche Ausblicke auf die jenseits des Inntals gelegenen schneebedeckten Stubaier und Zillertaler Alpen. Karwendelgebirge und Patscherkofel schließen sich an. Innsbruck selbst, in einem weiten Talkessel gelegen, sieht aus dieser Perspektive wie eine Spielzeugstadt aus. Hier pulsiert das Leben: Autobahnen, die in Richtung Brenner, Bregenz und Salzburg führen sorgen für ein starkes Verkehrsaufkommen. Auch der Weg zur Altstadt ist nicht von Pappe. Hier werden die Senioren von zwei Gästeführerinnen erwartet, die in einem zweistündigen Rundgang die Besonderheiten Innsbrucks aufzeigen.  

Es würde den Rahmen des Berichtes sprengen, das gesamte Spektrum der Altstadt zu skizzieren. Zu vielseitig sind die Eindrücke, die bei den Besuchern entstehen. Jedoch ist zusammenfassend festzustellen, dass die gotische Altstadt mit ihren verträumten Gässchen und Straßen ein Hauch des Spätmittelalters vermittelt und die faszinierende Vergangenheit ins Heute wirkungsvoll transportiert. Während die im Inn-Salzach-Stil erbauten Laubengänge mit ihren Geschäften zum Einkaufen und Flanieren einladen, macht ein besonderes Bauwerk auf sich aufmerksam. Scharen von Besuchern treffen auf das sogenannte „Goldene Dachl“, einem mit vergoldeten Kupferschindeln gedeckter Prunkerker. Ebenso bekannt das gegenüber liegende barocke Helbing-Eckhaus, das mit Blumenranken, Fruchtbündeln, Muscheln und Putten reich verziert ist.

Die Wegführung zum Inn, von dessen Ufer buntbemalte Häuserfronten grüßen, komplettiert den historischen Bereich und weckt zum wiederholten Male das Erstaunen über die Baukunst vergangener Jahrhunderte. Dom, Hofburg und Hofkirche sind weitere Anziehungspunkte. Als Kuriosität gilt in der Hofkirche das Grabmal Kaiser Maximilian I. mit 28 überlebensgroßen Statuen aus Erz, die Ahnen und Verwandte des Kaisers verkörpern. Der kunstvoll gefertigte Sarkophag des Kaisers ist allerdings leer. Sein Leichnam wurde in der Wiener Neustadt beigesetzt.

Während sich etliche Senioren mit der Kutsche durch die Stadt chauffieren lassen, legen andere eine weitere Wegstrecke zu Fuß ein. Treffpunkt für beide Gruppen sind schließlich die zahlreichen Straßencafés, wo in geselliger Runde unter Wahrnehmung des internationalen Publikums manches Sprachgewirr herrscht.    

Große Alpenrundfahrt über das Stift Stams bis nach Ehrwald in Tirol

Auch der zweite, ganztägige Ausflug durch Tirol hält ein interessantes Programm bereit. Von Mittenwald geht es über Seefeld und Mösern mit einem großartigen Blick ins Inntal zunächst zum Stift Stams. Die Klosteranlage gilt als das geistliche und geistige Zentrum Tirols. Umgeben von weiten Rasenflächen mit Ruhebänken in einer einzigartigen Landschaft mit Blick auf die Mieminger Berge ist das gesamte Areal eine Augenweide. Die Führung durch die Stiftskirche der Zisterzienserabtei mit Fürstengruft ist überwältigend. Der Prachtbau beherbergt einzigartige barocke Kunstschätze, darunter den 15 Meter hohen Lebensbaumaltar, das Rosengitter, die Kanzel, Gewölbe- und Wandbilder sowie das Chorgestühl und die historische Chororgel.

Staunend folgen die Senioren den Erläuterungen der Führung, insbesondere hinsichtlich des Hochaltars, der in den Jahren 1609 bis 1613 entstand. Die Konzeption ist ein einmaliges Meisterwerk von internationalem Rang. In den filigranen Ranken des Lebensbaumes sind 84 geschnitzte und zum größten Teil vergoldete Figuren gruppiert. Der Rundgang durch die Basilika endet mit einem Besuch des barocken Bernardisaals. Prachtvolle Decken- und Wandbemalungen beherrschen in einer verschwenderischen Fülle den Raum.  

Die anschließende Weiterfahrt erfolgt über das Mieminger Hochplateau. Es eröffnen sich stets neue Perspektiven. Fernpass, Burg Fernstein und Fernsteinsee sind magische Anziehungspunkte. Als die Orte Biberwier, Lermoos und Ehrwald erreicht werden, zeigt das gesamte Gebirgspanorama der Sonnenspitze und des Zugspitzmassivs seine majestätische Größe. Hier wird Gottes Schöpfung in höchster Vollendung sichtbar und jeder, der sich ein wenig Dankbarkeit über unsere schöne Welt mit ihren reichhaltigen Facetten bewahrt hat, steht staunend vor diesem Meisterwerk.  

In Ehrwald, am Fuße des Zugspitzmassivs, machen die Reisenden eine längere Rast. Die BrentAlm, an der Talstation zur Ehrwalder Alm, bietet dazu den passenden Rahmen. Weite Wiesen und Wälder vor herrlicher Bergkulisse bestimmen das Bild.  Die großzügige Almhütte mit ihrer urigen Innenausstattung verkörpert im wahrsten Sinne des Wortes alpenländische Gastlichkeit wovon reichlich Gebrauch gemacht wird. Über Grainau und Garmisch-Partenkirchen geht es zurück nach Mittenwald.

Der Tegernsee – immer eine Reise wert

Am vorletzten Tag der Jahresfahrt 2017 geht es über Krün und Wallgau, vorbei am Walchen- und Kochelsee, zunächst in den Ort Tegernsee. Zwischen Krün und Wallgau ist die gesamte Gebirgskette, beginnend vom Karwendelgebirge über das Wettersteinmassiv bis zur Alpspitze, der Zugspitze und den Waxensteinen klar und wolkenlos zu sehen. Ein wahrlich imposantes Bild. Der Rundgang durch die Gemeinde Tegernsee mit ihren gepflegten Häusern und Anlagen endet mit einem Aufenthalt im „Herzoglich Bayerisches Brauhaus“.  Da das Wetter zu schön ist um das Innere aufzusuchen, nutzt man die Außengastronomie unter den großen Sonnenschirmen. Hier geht es an den langen Holztischen deftig und urig zu, das hauseigene Bier darf nicht fehlen, und die Menschen kommen in Scharen. Ein Beweis dafür, dass das Brauhaus seinem guten Ruf gerecht wird.   

Da der Tag zur freien Verfügung steht, unternehmen etliche Senioren eine Schifffahrt auf dem Tegernsee, andere wählen die kurze Seestrecke nach Rottach-Egern. Die Seepromenade mit ihren Ruhebänken und kleinem Park sorgt für Entspannung und Erholung. Komfortable Hotels und Gästehäuser säumen die beruhigte Straßenführung, die an den Rändern mit viel Grün und Blumenarrangements angereichert ist. Im Bereich „Überfahrt“ ist die wohl schönste Aussicht gegeben. Im „Malerwinkel“ bilden See, Laurentiuskirche und das Häuserensemble von Rottach-Egern vor dem steil aufragenden Wallberg eine eindrucksvolle Silhouette. Ein schöner Abschluss eines erlebnisreichen Tages.

Nach dem Abendessen im Post-Hotel Mittenwald dankt der Vorsitzende der Senioren Union Herscheid, Wolfgang Weyland, allen Mitreisenden für den harmonischen Verlauf, dem Busfahrer des Reiseunternehmens Wietis, Herrn Heinz Sondermann, für seine Fahrkünste sowie dem Personal des Hotels für ihren stets engagierten Einsatz.

Endstation Ochsenfurt

Wie bereits in Lauf an der Pegnitz erfahren, so legt auch das unterfränkischen Ochsenfurt ein Zeugnis vergangener Jahrhunderte ab. Die historische Altstadt verfügt über eine mittelalterliche Befestigungsanlage mit zahlreichen Türmen und Stadttoren. Im „Gasthof Bären“ gibt es zunächst ein gemeinsames Mittagessen, bevor zum Stadtbummel aufgebrochen wird. Die langgezogene Hauptstraße mit platzartigen Erweiterungen ist zum Flanieren bestens geeignet. Die gut erhaltenen Fachwerkhäuser atmen Geschichte. Auffallend die formvollendeten Figuren und kunstvoll schmiedeeisernen Schilder an den Häusern, die vielfach auf die jeweiligen Zünfte verweisen. Kirche und Rathaus sind wie in jedem Ort beständige Wahrzeichen. Das  Satteldach des Rathauses mit dem Lanzentürmchen zeigt auf einer Figurenuhr nicht nur den Ochsen als Stadtwappen, es können auch Monatstage und der Mondstand auf der astronomischen Uhr abgelesen werden. Neben dem Stadtwappen werden die Jugend durch die Jungfrau, das Alter durch die Ratsherren und der Tod durch das Skelett verkörpert.

Nach dieser Stippvisite kommen die Senioren am frühen Abend wohlbehalten in Herscheid an.

 





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