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Welche Aufgaben hat das Diakonische Werk bei uns ?
Politisches Frühstück ohne Politik: Pfarrer Grote zu Gast bei Senioren Union

09.12.2016

Geschrieben von Marie Veelen, Süderländer Tageblatt

"Aufeinander zugehen - füreinander da sein" lautete gestern das Thema beim politischen Frühstück der Senioren Union im Hotel "Zum Adler". Diesmal war kein Politiker zu Gast, sondern Pfarrer Dr. Christof Grote aus Attendorn, der von dem Wirken des Diakonischen Werkes berichtete.

Der Attendorner begann seinen Vortrag mit einer Geschichte, die er vor etwa 19 Jahren in der Hansestadt erlebt hatte. Diese wahre Begebenheit führte den Senioren vor Augen, dass Armut gar nicht weit weg entfernt ist, sondern direkt vor unserer Haustür beginnt. "Ich war gerade mit meiner Frau im Pfarrhaus eingezogen, da klingelte jemand an der Tür und fragte, ob ich ihm ein Butterbrot schmieren könnte", berichtet der Pfarrer. Es sei nicht die einzige Nachfrage dieser Art gewesen; immer wieder seien Menschen zu ihm gekommen, die nichts zu essen hatten.

Aus diesem Anlass sei die Attendorner Tafel entstanden. Pfarrer Grote kümmerte sich gemeinsam mit einem Lebensmittelhändler darum, dass es für die notleidenden Menschen Lebensmittelgutscheine gab. "Irgendwann kam der Händler dann zu mir und sagte mir, dass es erschreckend sei, wie viele Menschen das sind. Er wollte daraufhin alle Lebensmittel, die er nicht mehr verkaufen konnte, zur Verfügung stellen", hieß es. Als nächstes sei das kreiskirchliche Diakonische Werk gefragt gewesen, um eine Lebensmittelverteilung zu organisieren. 130 Menschen kämen mittlerweile zu den Ausgaben, um dort auch Nahrungsmittel für die ganze Familie abzuholen, sodass das Essen für rund 500 Menschen sei.

Dies sei nur eine von vielen Aufgaben der Diakonie, sagte Pfarrer Grote, der sich in seinem Vortrag auf die Arbeit vor Ort konzentrierte. Im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg biete das Diakonische Werk 110 Menschen einen Arbeitsplatz und etwa 200 seien ehrenamtlich tätig. In einigen Kirchenkreisen würde das Werk stationäre Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Altenheime unterstützen, im Kreis Lüdenscheid-Plettenberg konzentriere man sich auf Beratungs- und Begleitungsarbeit für Menschen in Notlagen.

Pfarrer Grote nannte einige Beispiele: "Es gibt zwei Suchtberatungsstellen, die sich vor allem um Alkoholismus, Tablettensucht und Drogen kümmern. Die entsprechenden Sozialarbeiter haben dafür eine psychologische Zusatzqualifikation." Zudem gebe es in Plettenberg eine Zusammenarbeit mit den Krankenkassen – das  Netzwerk "Ambulante Reha Sucht" (ARS). Menschen könnten während der Reha in ihren Familien bleiben und werden nicht aus ihrem Alltag herausgerissen. Dies habe den Vorteil, dass Betroffene lernen mit der Sucht im Alltag umzugehen und, sofern sie sie noch haben, ihre Arbeitsplätze nicht verlieren.

Begleitungsarbeit leistet das Diakonische Werk auch mit der Erziehungsberatungsstelle in Lüdenscheid und dem Schulpsycholigischen Dienst. "Dies ist eine wichtige Arbeit, da die Zahl der Jugendlichen, die auffällig sind, steigt. Daher muss man sie begleiten, die Familie beraten und sich die ganze Familie angucken", sagte Grote. Das Bildungs- und Teilhabepaket würde dafür sorgen, dass Kinder mit Armutsproblemen trotzdem ein normales Leben führen können. Es seien Stellen geschaffen worden, um die betroffenen Familien zu beraten, wie man die Anträge für Sozialleistungen stellt, um auch die Hilfe zu bekommen, auf die man einen Anspruch hat (Nachhilfe, Geld für Sportvereine, Übermittagsbetreuung im Kindergarten, etc.).

Pfarrer Grote nannte als weiteres Projekt in Plettenberg das "Wohl zu Hause", bei dem ältere Menschen unterstützt werden, um möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung zu bleiben. Die Senioren werden zu Fachärzten gefahren und auch ein Einkaufsdienst ist angeschlossen. Im Projekt "Ausbildungspaten" werden Schülern ehrenamtliche Helfer zur Seite gestellt, um mit ihnen zusammen zu überlegen, wie der berufliche Weg für sie weitergehen soll.

 "An wen kann ich mich wenden, wenn ich Not sehe?", fragte eine Bürgerin beim politischen Frühstück. Der Pfarrer riet: "Sie sollten zuerst mit der Familie Kontakt aufnehmen und reden. Gucken sie sich an, ob wirklich Bedarf besteht." Danach könne man sich an das Sozialamt vor Ort wenden oder über das Diakonische Werk Hilfe anfordern. "Ihr Pfarrer vor Ort, also Pfarrer Bodo Meier hier in Herscheid, kann ihnen auch sagen, an wen sie sich beim Diakonischen Werk wenden können", erklärte Grote den Senioren.


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