Senioren Union
der CDU Herscheid
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Als Dank für eigenes Wohl: Senioren spenden für Hospiz
Mitglieder der Senioren Union sammeln bei Veranstaltungen und Ausflugsfahrten 1 100 Euro für die Hospizarbeit im Amalie-Sieveking-Haus

Süderländer Tageblatt vom 24. Dezember 2010
Geschrieben und Foto: Guido Günther

"Nichts wäre schlimmer, als wenn das Hospiz im Amalie-Sieveking-Haus nicht mehr existieren würde", sagt Wolfgang Weyland von der Senioren Union Herscheid. Daher spenden die Senioren schon seit Jahren Geld für die Hospizarbeit in Lüdenscheid.

Bei der Vorstandssitzung der Senioren Union überreichte Wolfgang Weyland einen Scheck über 1 100 Euro an Marion Kleiner, die Leiterin des Amalie-Sieveking-Hauses. Das Geld haben die CDU-Senioren bei verschiedenen Veranstaltungen und Fahrten gesammelt. "Viele unserer Mitglieder sind über 80 Jahre alt und froh, dass sie noch reisen können. Aus Dankbarkeit dafür wollen wir etwas für die Menschen tun, die das nicht mehr so können", erläuterte Weyland.

Nachdem der frühere Hospiz-Leiter Hans-Peter Osterkamp im Kreise der Senioren Union über seine Hospizarbeit berichtet hatte, sammeln die Herscheider seit drei Jahren regelmäßig für das Lüdenscheider Amalie-Sieveking-Haus. "Wir wollen bis auf weiteres Jahr für Jahr an das Hospiz spenden", kündigte er an: "Wir hoffen, damit ein wenig dazu beizutragen, dass diese segensreiche Arbeit aufrecht erhalten wird." Die finanzielle Unterstützung kann sich sehen lassen. Nachdem im ersten Jahr 1 500 Euro gespendet wurden, waren es im letzten 950 und in diesem 1 100 Euro.

Marion Kleiner bedankte sich sehr herzlich für die erneute Spende. Sie leitet seit dem 1. Juli das Amalie-Sieveking-Haus, in dem sie seit dem Jahr 2004 bereits als Altenpflegerin und Krankenschwester tätig ist. Wie jedes andere Hospiz muss auch das Amalie-Sieveking-Haus zehn Prozent der Kosten als Spenden aufbringen, in Lüdenscheid sind das 200 000 Euro im Jahr. Kleiner: "Die Krankenkassen lassen sich nicht erweichen, alle Hospize haben das gleiche Problem."

Das 1996 gegründete Amalie-Sieveking-Hospiz ist mit seinen fünf Plätzen das einzige in der Region, das schwerstkranke und sterbende Erwachsene aufnimmt. "Alle Zimmer sind belegt", informierte die Leiterin: "Wir haben derzeit eine Warteliste von 18 Personen." Über 90 sterbende Menschen wurden in diesem Jahr in dem Hospiz aufgenommen: "Die gleiche Zahl Menschen mussten wir aber abweisen."

In diesem Jahr seien es auffällig viele junge Menschen gewesen, die zum Sterben in das Amalie-Sieveking-Haus kamen, stellte Kleiner fest: "40 bis 45 Jahre ist inzwischen schon ein ganz normales Alter bei uns." Dies bedeute auch, dass sterbende Mütter oder Väter mit ihren Partnern und Kindern kommen, die dann ebenfalls betreut werden müssten.

Fünf Minuten sei bisher der kürzeste Zeitraum gewesen, den ein Sterbender im Hospiz lebte, eineinhalb Jahre war der längste Zeitraum. Durchschnittlich verbrächten die sterbenden Menschen 18 oder 19 Tage im Amalie-Sieveking-Haus.
"Das Hospiz bleibt in Lüdenscheid", stellte Marion Kleiner klar. Allerdings suche man in der Kreisstadt nach einem geeigneten Grundstück oder einem Zwei-Familien-Haus, das zum Hospiz umgebaut werden kann. Dabei soll es aufgrund des bestehenden Versorgungsvertrages weiterhin unverändert bei fünf Betten bleiben, eine Erweiterung des Hospizes sei nicht vorgesehen.

Mit der Scheckübergabe erhielt Frau Kleiner ein Schreiben der Senioren Union Herscheid. Der Wortlaut ist hier nachzulesen.

 

Westfälische Rundschau vom 16.12.2010,
Monika Wiegelmann

Senioren Union Herscheid spendet 1100 Euro an das Amalie-Sieveking-Haus Lüdenscheid
Herscheid. „Die engagierte Sterbebegleitung verdient höchste Anerkennung“, würdigte der Vorsitzende der Senioren Union Herscheid, Wolfgang Weyland, die Hospizarbeit des „Amalie-Sieveking-Hauses“ in Lüdenscheid. „Ihr Haus tritt den Beweis an, dass jedes Leben bis zuletzt schützenswert und von Gott gesegnet ist.“
Seit drei Jahren sammelt die Senioren Union bei allen Fahrten und Veranstaltungen Spenden. Früher wurde für Bethel gesammelt, „aber wir haben uns gesagt: Das Hemd sitzt näher als der Rock“, so Weyland. Daher soll die Hospizarbeit in Lüdenscheid unterstützt werden. 1100 Euro übergab Weyland, zusammen mit seinen Vorstandskollegen, im Café Sirringhaus an die Leiterin der Einrichtung, Marion Kleiner.

Warteliste liegt bei 80 Personen

Fünf Gäste könne das Haus gleichzeitig aufnehmen, allein 2010 seien 90 Menschen in ihren letzten Lebenstagen gepflegt worden. „In Einzelzimmern, in dem auch Verwandte und Freunde kostenlos übernachten können“, so Kleiner. 2010 seien durchweg alle Zimmer belegt gewesen, derzeit gebe es eine Warteliste von 80 Personen. Oft würden Angehörige anrufen, die die Pflege zu Hause nicht mehr bewältigen können. „Für diese Notfälle wurde das Wohnzimmer ausgeräumt.“
Leider sei es normal geworden, dass auch 40-jährige Gäste in der Einrichtung leben. Dadurch seien viele Besucherkinder da, „die mitbekommen, dass ein Elternteil stirbt“.
Die Verweildauer im Hospiz liege im Durchschnitt bei rund 19 Tagen. Finanzierungszusagen der Krankenkassen lägen bei 28 Tagen, eine Verlängerung sei bei Bedarf möglich, so Kleiner. „Am längsten weilte ein Gast eineinhalb Jahre im Haus, die kürzeste Zeit waren fünf Minuten.“
Nach wie vor sei die Hospiz-Einrichtung auf jede noch so kleine Spende angewiesen, betonte Kleiner. Nach Abzug aller Zuschüsse müsse der Träger, das Ev. Perthes-Werk, 200 000 Euro für laufende Kosten aus Spenden aufbringen. Dankbar sei sie auch über das ungewöhnlich engagierte Fachpersonal, das von einem Arzt geschult und therapeutisch betreut werde. Eine Mitarbeiterin, die in einer Woche fünf Sterbefälle erlebt habe, müsse eine Woche zu Hause bleiben, um das zu verkraften. „Aber wir ‘leben’ auch mit unseren Gästen, es wird nicht nur geweint.“

Nicht hoch genug anerkannt werden könne es, „dass Menschen sich bereit erklären, diesen Dienst zu übernehmen,“ betonte Wolfgang Weyland.

 

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